Hi, Ich bin Tanja!

Ich freue mich, dass du hier bist! Ich schreibe hier über das Leben und teile meine Gedanken und Insights meiner ganz eigenen Reise als Coach, Sportlerin und Reisende, die ihre Heimat verlassen hat. Das ist kein Reiseblog, aber ich lade dich ein, mit mir auf eine ganz persönliche Reise zu gehen. Viel Spaß dabei!

Diese Themen findest du auf meinem Blog

Oder: Warum dieser Beitrag ohne Sterne-Photos auskommt.

Liebe Reisende, ich bin ja nicht zum Spaß hier unterwegs. Das führt oftmals zu Missverständnissen – sowohl hier als auch zuhause – aber das ist nochmal ein ganz eigenes Thema. Gestern abend durfte ich mal wieder einen Solopfad vorbereiten: Ein Weg, der alleine in der Nacht von [in diesem Fall] Jugendlichen bis zu einem ihnen unbekannten Ziel gelaufen wird. Ohne Taschenlampe. Ohne Begleitung.
Üblicherweise bereite ich diesen Pfad in Wäldern vor. Eine vorher abgelaufene Strecke auf etwa 20 Minuten Fußweg, die dann jeder Einzelne für sich leise und achtsam läuft. Gestern hatte ich den Luxus, diesen Pfad am Strand vorzubereiten.

Ich komme also mit meiner Gruppe von fünf mir bekannten und zwei spontan hinzugestoßenen Jugendlichen über den campingplatzeigenen Steg hinter den Dünen an. Das Meer tobt kräftig. Der Sternenhimmel ist gigantisch. Während mein Kollege eine kleine Einweisung in den „stillen Solowalk“ gibt, mache ich mich bereits auf meinen eigenen Solopfad. Ich checke auf diesem Weg nochmal, dass nichts aussergewöhnliches seit der letzten Begehung im Weg rumliegt. Überdenke auch im Dunkeln nochmal, dass der Weg nicht in die Irre führen kann aufgrund irgendwelcher Abbiegungen. Und, ich erschrecke mich doch tatsächlich auch noch schnell selbst, als ich etwas neben mir bemerke, meine Taschenlampe einschalte und mir sichtlich irritiert eine schwarze Katze ins Gesicht schaut.
Puh, nicht schlimm. Was soll auch hier passieren. Das Meeresrauschen zu meiner linken ist mein Kompass.

Der Sternenhimmel leuchtet mir den Trampelpfad so gut es eben geht. Ich erreiche den nächsten Steg zum Strand und biege dorthin, nach links, ab. Der Steg führt scheinbar ins unendliche. Geradewegs in den Horizont. Irgendwann macht er eine kleine Steigung und vor mir erstreckt sich die unendliche Freiheit. Das tosende Meer. Ich kann die Wellen schlagen hören und sehe, wie sich der weiße Schaum den Strand entlang seinen Weg bahnt. Der Strand liegt friedlich vor mir. Kein Mensch zu sehen, außer zwei beleuchtete kleine Zelte, die einen cleveren Platz direkt an den Dünen für ihr Nachtlager gewählt haben. Wäre ich Zelt. Ich würde auch hier stehen wollen.

Der Sternenhimmel gibt alles was er hat. Ich erkenne einige Sternbilder. Hier und da funkelt etwas. Ich wünsche mir eine Sternschnuppe. Zünde zwei Kerzen an, zur Orientierung für die Jugendlichen, die gleich hier ankommen werden. Ich habe noch Zeit. Und denke nochmal daran, dass ich erstmals wirklich auf dem Schiff, mitten auf dem Atlantik den Begriff „Himmelszelt“ so richtig verstanden habe. Das Gefühl habe ich auch jetzt wieder. Das „Himmelszelt“ erstreckt sich vor mir am unendlichen Horizont des Meeres. Kein Anfang. Kein Ende. Wie ein riesiges, über uns gespanntes, gewölbtes Zelt. Es funkelt. Ich versuche ein Photo zu machen. Nichts, außer ein schwarzes Quadrat, ist zu sehen. Ich versuche es nochmal, nutze halbherzig die Fokussierung. Nichts. Es bleibt schwarz. Gut, denke ich. Es ist doch schön, dass der Himmel sich da so querstellt.
Dann eben ein Photo im Geiste. Für immer eingebrannt auf meiner eigenen Festplatte, im Kopf. Untermalt von dem ewig umtriebigen Meer, das unbeeindruckt von jeglichem Wetter, von Weltkrisen, Befindlichkeiten, Wünschen, in Bewegung bleibt.

Irgendwann kommt auch der eigentliche, erste Jugendliche bei mir an. Es ist immer spannend, wer als erstes losgegangen ist, und wann er ankommt. Blöd nur, wenn er sich wundert, dass der erste der losging nicht vor ihm da war. Ruhe bewahren, Trainerkollegen kurz anrufen und Bescheid geben: Nr. 2 ist vor Nr.1 da.. Und denken: Kann nix schief gehen. Mit dem Meer als Navigation. Nr.1 taucht auf und ich bin zufrieden. Ruhe bewahren. Hat sich
doch immer bewährt.

Wir sitzen noch eine Weile mit allen gemeinsam am Strand und genießen das unbezahlbare Ambiente. Als wir uns später leise auf den Rückweg machen fällt eine Sternschnuppe.

**Meer & Sterne. Ich habe zu danken.**

Von tanja ney

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