Der Mensch ist schon ein seltsames Tier. So unflexibel, wie wir uns doch gerne mal geben, so sehr sind wir in der Lage, uns neuen Lebenslagen anzupassen. Ich liebe diesen Moment, morgens, auf irgendeinem Campingplatz am Atlantik oder wo auch immer auf dieser Welt.
Da sitze ich hier in meinem Zelt, trinke meinen ersten Kaffee, die Vögel zwitschern, die ein oder anderen Reissverschlüsse sind zu hören…ritsch…ratsch.., erste Gestalten schlurfen über das Campinggelände, bewaffnet mit Waschbeutel und oder der obligatorischen Rolle Klopapier, ein Urlauber lädt sein Handy am Colaautomaten vor dem Pool und versucht dabei seine Kinder ruhig zu halten. Um mich herum schläft noch alles. Den Menschen, denen ich begegne murmel ich freundlich ein „Guten Morgen“ in Campingsprache entgegen. Campingsprache ist das was sich hier durchsetzt, denn ich weiß nie so genau welche Sprache mein Gegenüber spricht.
Der Platz ist bunt gemischt. Und so schmunzelt man sich eben irgendwie an, mit seiner Rolle Klopapier in der Hand, und murmelt sich Nettigkeiten entgegen. Was ich aber eigentlich sagen will ist, ich bin meilenweit von dem Moment entfernt, als ich Freitag nachts um drei hier ankam und im Dunkeln mein Zelt aufbaute, Nichts ahnend, wo sich hier alles befindet, wer die Menschen hier sind, wo ich Kaffee herbekomme, und wo ich hier denn eigentlich bin. So schnell geht es, dass man ankommt, sich nicht mehr fremd fühlt, einrichtet, Plätze und Orte für die wenigen Dinge findet, die man unterwegs braucht.
Zufrieden krieche ich morgens aus meinem Zelt und genieße die Ruhe vor dem Campingleben. Geweckt von Vögeln, flüsternden Zeltenachbarn und dem Meeresrauschen.
Ich denke mir, wie schnell ich mich an scheinbar fremden Orten zuhause fühle. Ich habe mich natürlich auch schon viel üben können darin. Dennoch bleibt das Gefühl, dass Zuhause überall dort sein kann, wo man sich einrichtet, darauf einlässt, offen ist für alles andere und neue drumherum. Zuhause ist einfach dort, wo ich bin. Schön!