Hi, Ich bin Tanja!

Ich freue mich, dass du hier bist! Ich schreibe hier über das Leben und teile meine Gedanken und Insights meiner ganz eigenen Reise als Coach, Sportlerin und Reisende, die ihre Heimat verlassen hat. Das ist kein Reiseblog, aber ich lade dich ein, mit mir auf eine ganz persönliche Reise zu gehen. Viel Spaß dabei!

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Wir sind dann jetzt mal in Lissabon. Allerdings, wie sollte es auch anders sein, auf Umwegen. Heute morgen Sachen gepackt, auschecken am Campsite, nochmal im Quiksilver Store nebenan stöbern, n Käffchen trinken und den Blick aufs Meer genießen.

Meine Surfkolleginnen von gestern sind tatsächlich trotz Wetter draßen. Nicht schön heute. Aber wir fahren heute ohnehin. Kein Grund geknickt zu sein.

Wir entwässern den Bulli nochmal, was irgendwie kein Ende nimmt, weshalb wir kurz überlegen, ob wir noch ne Nacht länger in Ericeira bleiben müssen.

Irgendwann ist der dann leer gelaufen, wir düsen los.

Ankunft Lissabon. Bullirückgabe. Alles okay – wenigstens die funktioniert einwandfrei und mit nur zweimal kurz verfahren. Der Typ vom Bulliverleih fährt uns zu unserem Hostel. „Origami Hostel“. Wir kurven durch die City, sind ganz aufgeregt vor lauter Zivilisation, erzählen, machen ein zwei drei vier Verbesserungsvorschläge für den Bulli, fahren endlos durch unzählige Gassen und kommen irgendwann endlich an. Rental Typ erzählt noch, dass das Hostel ja in nem total schönen Viertel liegt. „Here´s a nice park. And here´s lovely restaurant. Ah no, it is here..and…oh no, we missed your hostel. Have to turn around!“ Okay, wir machen den turnaround, kommen irgendwann hinterm Park wieder raus. Bulli hält im Verkehrchaos. Wir springen raus – verabschieden uns. Bulli fährt weg. Wir gehen zum „Origami“ rüber mit unserem Gepäck. „Cool, direkt zwischen nem Vinoladen und nem Sushirestaurant“ Aber kein Eingang zu sehen. Seltsam. Aber nicht ungewöhnlich in Portugal. Wir suchen weiter. Und weiter. Und weiter. Irgendwann sagt Andrea „Das Sushi Restaurant heißt Origami!“ Na großartig.

Ich checke nochmal schnell die Adresse: „Hm, wir sind 3 km entfernt. Ist ja fast richtig…“ Hat er uns doch tatsächlich am Sushirestaurant abgeladen. Ich fass es nicht. Gut, wundern tut es uns jetzt auch irgendwie nicht. Aber schon jetzt auch umständlicher als geplant.

Also halten wir ein Taxi an. Ich möchte darauf hinweisen, dass es das EINZIGE in der typischen Eierschalenfarbe ist. Der ältere Herr hält mitten vor einer Straße, die auf die Hauptverkehrsstraße führt. Seelenruhig lädt er unser Gepäck ein und ich befürchte schon, dass der zweite Rucksack auf unserem Schoß mitfährt. Nee, geht.

Wir schmeißen uns auf die Rückbank. Ich zeige dem Opa die gwünschte Adresse auf meinem fast leeren Handy und er runzelt die Stirn. Was mich nun nicht gerade sehr zuversichtlich stimmt. Er nimmt mein Handy in die Hand, kommt mit dem Touchpad nicht allzu gut zurecht und versucht sich die Karte irgendwie anders zu schieben. Klappt aber nicht.

Ich blicke mich in dem Taxi um. Kann kein Navi entdecken. Wir können uns auch nicht so richtig gut miteinander verständigen, da er kein Englisch und ich nur basic Portugiesisch spreche. Wie wir da also so gemeinsam das Handy irgendwie bedienen, hupt es plötzlich wie wild. Nun ja, eigentlich hupt es bereits seit einiger Zeit. Nur ist es mir bislang aufgrund meiner Verwirrung ob des seltsamen Taxis noch nicht aufgefallen. Neben uns, in der Seitenstraße, hat sich aufgrund des offensichtlich desorientierten Taxifahrers eine riesige Schlange gebildet und alle hupen wie wild.
Gut, dann fahren wir wohl mal los. Wohin weiß mal wieder niemand so genau. Aber irgendwann mittendrin meint er irgendetwas von „GPS?“ und ich sage „Si“, but mein Akku ist bald auch mal leer.. Heimlich verfolge ich aber, ob wir denn wohl so richtig fahren. Und irgendwann muss ich ihm dann doch nochmal das Display zeigen, weil er schier verzweifelt an seiner eigenen Stadt und meinem Wunschziel.

Dabei brettert er so unglaublich schnell durch die engen Gassen, an Menschen und geöffneten Türen vorbei, Autos entgegen, die ein Hindernis auf ihrer Seite haben und dennoch fahren…dass selbst mir – wo ich sportliches Fahren sonst doch gern mag – etwas seltsam zumute wird und ich mich frage, ob wir wohl jemals ankommen werden.

Irgendwann gebe ich ihn nochmal n Tipp, wo das Hostel ungefähr liegen könnte. Er erzählt mir irgednetwas auf Potugiesisch, was mich scheinbar beruhigen soll. Ich versuche zwischendurch erfloglos das Fenster zu öffnen, da es sich offensichtlich nicht nur um ein älteres Fahrzeug, sondern auch um ein Rauchermodell handelt. Finde fast nix fieser. Schaue mich dann aber auch nochmal um, ob das Auto neben dem Taxameter noch irgendwelche Schildchen aufweist, die das ganze Fliewatüüt als offizielles Beförderungsfahrzeug ausweisen. Hm, ja..sieht ein bisschen so aus. N paar Sticker hat er.

Mit meiner Hilfe kommen wir aber dann auch irgendwann an. Mit leerem Magen und Akku. Egal wir sind da. Hostel ist fein. Bisken viel Trubel grad für meinen Geschmack gerade. Soviel war ja die gesamten letzten fünf Wochen nicht los. Und ein Typ aus Deutschland will uns direkt mit in die City zum Sightseein nehmen. Ähm, nee, danke du. Wir haben schon genug gesehen.

Dann chillen wir jetzt mal im Hostel. Und schreiben Tag 35. **

 

Von tanja ney

0 Gedanken zu „Lost in Lisbon – oder warum wir nicht in einem Sushi Restaurant übernachten“

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