Liebe Reisende, ich führe heute eine neue Kategorie ein: Hotelstories. Denn: es scheint mir, als sei dies doch zwingend notwendig und aus dem Leben der Geschichten von Reisenden, Nomaden, Schreibenden nicht wegzudenken. Meine Oma sagte immer gern zu mir: „Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen…!“ Genau so ist es. Und deshalb schreibe ich ja auch. Ich würde diese Weisheit kurzerhand dann auch umwandeln in „Wenn einer im Hotel eincheckt, dann hat er was zu erzählen.“ Aus der Erinnerung fallen mir natürlich zahlreiche Geschichten ein. Hotels haben ja auch immer etwas ganz besonderes und die Begegnung mit Menschen dort sind manchmal überaus spannend und manchmal auch einfach urkomisch. Sich dort für ein paar Tage zuhause zu fühlen ist manchmal sehr leicht und manchmal so gar nicht möglich. Aber ich möchte da gar nicht so sehr in die Tiefe gehen, sondern euch direkt mal an meinen jüngsten Erlebnissen teilhaben lassen. Diese reichen von einem nicht geöffneten Frühstücksraum in einem sonst wirklich sehr sehr schönen Hotel in Offenburg, bis hin zur versehentlichen Entführung einer Schreibmappe bis zum Edekamarkt ins nächste Dorf im Norden des Landes.
Erstere Geschichte ist sehr kurz erzählt: Das Personal hatte schlichtweg verpennt. Punkt. Da es aber ansonsten sehr großartig war und die Dame des Hauses auch sichtlich betroffen war und uns die Rechnung beim Bäcker bezahlte, haben wir es mit soviel Humor genommen, wie man früh morgens um 6:45 aufbringen kann. Was bleibt uns auch anderes übrig.. Nicht zuletzt hat mir noch nie jemand so liebevoll und unkompliziert ein „Thementütchen Zahnpflege“ wegen Packdemenz überreicht.
Story Nummer 2 ist da schon etwas kurioser. Wenn man einen Anruf bekommt, dass eine der Kolleginnen einen Ordner vergessen hat, man selbigen umgehend noch schnell abholt, bevor es auf die Autobahn geht und dann kurz via SMS betroffene Kollegin darüber informiert. Darau
fhin aber dann eine SMS bekommt mit folgendem Inhalt: „Ich haaaaaabe gar keinen lila Ordner.“ und dann doch mal hineinschaut.. Tja, dann. Spätestens dann kann sich das Hotel sicher auf einen nicht sehr erfreuten anderen Gast gefasst machen, der – laut lila Aktenlage – noch zwei weitere Tage im Hotel sein wird. Zu einem Seminar. Mit genau diesen Unterlagen. So kam es also, dass wir besagten Ordner noch schnell und todesmutig beim Landstraßenedeka irgendeines Dorfes in die Post gaben. In der Hoffnung, dass der Streik nun auch wirklich besiegelt ist. Wir wünschen Hotel und Gast viel Freude mit dem Päckchen. Es ist mir ein Rätsel, wie diese Mappe aus einem noch bewohnten Zimmer in unsere Hände gelangen konnte. Aber es war mir auch ein Rätsel, weshalb der Zimmerservice immer alle drei geöffnet Kippfenster schloss, während ich unterwegs war. Vielleicht findet sich da ja irgendwann mal eine Verbindung. So organisationspsychologisch gesehen. Nun denn.
Noch mehr Hotelstories dann bald an dieser Stelle.
Nun bin ich wohl erstmal nur mit Zelt unterwegs. Und mit Schiff. Aber das ist dann wieder eine andere Kategorie. Ahoi & bis bald.