Guten Abend aus Figueira da Foz. Heute kann uns der Bulli endlich mal zeigen was so in ihm steckt. Vor allem aber stecken wir heute in ihm. Und heute müssen wir besonders gut miteinander auskommen. Es regnet nämlich, Den ganzen lieben langen Tag. Und wir halten uns überwiegend auf den uns zur Verfügung stehenden ca. 8qm auf. Da kann der Kleine mal so richtig auf die Kacke hauen.
Nee, mal im Ernst jetzt. Er kann ja nix dafür, dass da so einiges quer gelaufen ist mit unserem Rental. So richtig durchdacht ist unser Umbau dann aber leider auch nicht. Schlafen klappt ganz gut. Haken dran. Gibt auch zwei Betten – also oben und unten – auch fein. Oben was eng für meinen Geschmack und man muss irgendwie yogisch rein ins Bett, aber klappt grundsätzlich auch.
Die Sitzecke ist allerdings unterirdisch in der Umsetzung. Ich hab heute mal nen guten Moment und krame den lustigen Indoortisch nochmal aus dem Heck hervor. So! Wir essen jetzt drinnen. Das MUSS doch gehen irgendwie! Nee, geht aber nicht. Tisch ist drin. Kein Platz mehr für den Menschen. Entweder der Tisch oder Ich. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich WEIß, dass ein solcher Bulli nicht den Platz einer Villa bietet. Aber wenn man doch schon sowas baut, dann doch bitte in irgendeiner halbwegs praktischen Form. Der Tisch steckt also. Ich klemme mich zwischen Tisch und Bank. Andrea findet keinen Platz mehr. Isst also im Bett und wir unterhalten uns ohne Sichtkontakt – das muss man auch erstmal schaffen auf so kleinem Raum! – und um die Ecke herum.
Irgendwann reichts mir. „Gut, ich packe den Tisch also wieder weg! Bitte erinnere mich daran, wenn ich ihn das nächste Mal nochmal mit den Worten >Das muss doch irgendwie gehen< hervorkramen will! Danke“
Ja hätten wir jetzt die Pilotensitze, die der Wagen ja eigentlich auch haben sollte laut Angebot. Hat er aber nicht. Für alle Nichtwissenden: Pilotensitze sind die Sitze, die man so töffte um 360 Grad drehen kann. Dann hätte zum Beispiel Andrea auf dem Fahrersitz, mir unglaublicherweise GEGENÜBERSITZENDER WEISE – ihren Nudelsalat zu sich nehmen können.
Nee, hat er aber nicht. Hätte hätte Fahrradkette.. Gut, essen wir eben um die Ecke herum und schieben uns den Outdoortisch nah an den Bulli.
N Vorzelt haben wir nicht. Also wird trotzdem alles nass. Aber der gute Wille zählt. Wenigstens können wir irgendwann das Geschirr einfach nur raus auf den Tisch stellen und der Regen erledigt den Rest. Naja, fast..
Zwischendurch regnet es durch die Luken rein. Lässt sich wohl nicht vermeiden. Mein Bett ist nass. Naja, weil ich ja den Tisch aus der Heckklappe kramen musste.
Immerhin sitzt in wenigen Metern Entfernung ein Mädel allein in ihrem Zelt und beneidet uns scheinbar für unseren Komfort. Siehste. Geht immer noch Leuten, denen es noch schlechter geht..
Da die Luken fast zu sind und die Scheiben verdunkelt, wir noch dazu am Wald stehen wird es dunkel im Bus. Das Licht geht nicht an. Ach ja, die Kühlbox läuft ja noch. Gut, stöpseln wir die mal aus. Seltsamerweise verfügt unser Reisemobil nämlich nur über einen sehr kuriosen Stromkreislauf. Entweder haben wir fließend Wasser oder kaltes Bier oder Licht. Da lernt man dann auch mal Prioritäten zu setzen. Ist quasi so ne Art Coaching Bus, wo man viel über sich selbst herausfinden kann.
Aber immerhin hat er ja ne Dusche. Die immerhin warm ist, wenn er Strom hat. Und Strom hat man ja meistens dort, wo es ohnehin warme Duschen gibt. Hach…ein Kuriosum, unser Bulli. Aber sonst doch sehr schön. Nur in manchen Dingen nicht sehr funktional.
Aber vielleicht liegts ja auch gar nicht am Bulli, sondern an mir. „Was macht es mit mir?“ frage ich mich, gönne mir ein Superbock an der heute sehr trostlosen Rezeptionstheke und schaue auf den noch trostloseren Platz.
Heute kommt wirklich jeder nur zum Teppichklopfen mal kurz raus. Oder zum Beinchen heben. Oder zum Wegfahren. Hätten wir auch heut mal lieber machen sollen. Machen wir jetzt aber morgen. Versprochen!
Mein Tagesbudget habe ich heute ja dann auch bereits in den Trockner investiert. Pff…In PORTUGAL. Nun denn. Auch hier brauchen die Blümchen Wasser. Und meine Wäsche ist endlich trocken. Nachdem ich mal wieder ein Laundry event hatte, indem ich einmal alles komplett ohne Waschmittel gewaschen hatte und mich beim Aufhängen – ja, da schien noch die Sonne – wunderte, dass die Wäsche zwar nicht richtig sauber ist, aber dafür jetzt nach Chlor riecht. Irgendwie. Tja, Pulver ins falsche Fach geschüppt.. Aber das ist wieder ne andre Geschichte. Nach dreimal Auf- und Abhängen gabs dann heute wenigstens das Happy End. Wenn auch bei Regen.
Morgen dann endlich gen Süden. Mit vielen neuen Klamotten und nem ordentlich sauberen Wagen. Hurra!
Bis dahin heißt es munter weiter „Hätte hätte Fahrradkette…Der Coaching Bulli & Ich“.
Guten Abend allerseits **
Wie wärs wen ihr aus Müllsäcke plastikquadrate herausschneidet und vor die Luken klebt? Und naja dann bleibt der Storm ja entweder fürs Licht oder für die Kühltruhe 😀 Hat auch etwas. Ich glaube das obligatorische Mückenmittel überdeckt den Chlorgeruch oder?
Hey Ihr beiden, das tut mir aber leid mit Eurem Katastrophen Bulli. Wenn Ihr nochmal einen mieten wollt und vielleicht von Deutschland aus nach Frankreich oder so reisen möchtet, dann empfehle ich die private Vermietungsplattform PaulCamper. Ich war mit einem PaulCamper Fahrzeug im Juli an der Coté Azur. Das war prima. Hat den Vorteil, dass man sich den Wagen anschauen kann, bevor man ihn bucht. Nicht den Kopf hängen lassen. Wohin geht es denn gen Süden? Ich bin in ca 10 Tagen in Sagres. Vielleicht seit Ihr ja dann auch dort. Meinen Reisebericht mit dem Camper in Frankreich seht Ihr hier auf meiner Seite. Ramatuelle – Coté Azur. Viel Spaß Euch noch!
Olá, ja es ist schon ein Abenteuer bei uns.. Danke für den Tipp! Alles in allem läufts ja, aber ich bin halt so detailverliebt ???? Wir schaffens nur noch via Nazaré, Ericeira nach Lissabon. Von da gehts dann am 18. zurück nach cgn. Verpassen uns dann grad so. Vielleicht dann nächstes Mal mit nem PaulCamper ????? Lieben Gruß aus Nazaré!